Ein Display mit der Aufschrift CO2

Kohlenstoffdioxid-Sensoren für energiesparendes Lüften – Sophie-Scholl-Schule

Unsere Schule befasst sich seit geraumer Zeit mit der Frage, wie der Schulalltag nachhaltiger und ressourcenschonender gestaltet werden kann. Das Thema „energiesparendes Lüften“ war dabei ganz oben auf unserer Prioritätenliste, und wir haben begonnen, über Raumluftüberwachung mittels CO2 – Messgeräten nachzudenken. Die Geräte messen den Frischegrad der Luft – je geringer der CO2-Gehalt, desto besser ist die Luft und desto besser kann man sich konzentrieren. Dass dieser Ansatz Erfolg hat, zeigt auch das Projekt „Lüftungswettbewerb“ der Pankower Schülerfirma „energyECO“ des Robert-Havemann-Gymnasiums, über das wir uns informierten.

Mitten in die Überlegungen trafen uns die Corona-Einschränkungen, und zwar gleich in zweifacher Hinsicht: Erst waren die Schulen monatelang geschlossen, und dann waren CO2 – Sensoren im Zentrum der Schulöffnungsdebatten, da sie auch hervorragende Anzeiger der Corona- und Aerosolkonzentration sind: Je höher der CO2 – Gehalt aus der Ausatmeluft, umso mehr Aerosole gibt es, umso größer ist das Risiko einer Ansteckung und umso dringendlicher muss gelüftet werden. Das hätte eigentlich der ultimative Schub für unser Vorhaben einer Ausstattung der Schule mit CO2-Sensoren werden können, wenn nicht auch andere auf diese Idee gekommen wären: Die Messgeräte waren dauerhaft ausverkauft und stiegen im Preis um ein Mehrfaches. Mit unserem Projekt setzten wir genau in dieser Lücke an: preisgünstige, schultaugliche und schnell lieferbare CO2-Sensoren für alle Räume unserer Schule!

Wir, das sind 4 Schüler der 11. Klassen. Bereits im letzten Schuljahr entwickelten wir (damals noch als Gruppe von 6 Personen) im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Technik“ einen eigenen Sensor und stellte ihn in so großer Stückzahl her, dass alle Klassenräume damit ausgestattet werden konnten. Dafür waren eine Menge Schritte notwendig: Alles musste geplant werden, die Anschubfinanzierung über den Förderverein musste organisiert werden, die einzelnen Bauteile mussten beschafft und zusammengelötet werden, der enthaltene Microprozessor musste programmiert werden, ein passendes Gehäuse entworfen und mit einem 3D-Drucker hergestellt werden, und schließlich mussten auch Texte entworfen werden für die SchülerInnen und Lehrkräfte, die diese Geräten benutzen sollen. Bereits im vergangenen Schuljahr konnten die Sensoren ausgeliefert werden. Sie sind bewusst einfach gehalten und zeigen mit einer LED-Ampel den Lüftungsbedarf an.

Inzwischen haben wir ein Nachfolgemodell entwickelt, das mit einem Bildschirm ausgestattet ist. Dadurch lässt sich zum einen der exakte Messwert ausgeben, zum anderen lassen sich auch kleine Textnachrichten anzeigen. Diese deutlich komplexeren Geräte sind in den Fachräumen der Naturwissenschaften installiert – in diesen Fächern wird ja gerne gemessen und mit Zahlenwerten gearbeitet, so vielleicht auch mit unseren Geräten!

Unser Lehrer des letztjährigen Kurses „Technik“ Herr Kneidinger ermunterte uns zudem, eine Schülerfirma zu gründen. Herr Kneidinger als der Fachbereichsleiter WAT („Wirtschaft – Arbeit – Technik“) fand, an unserem Projekt kann man besonders gut alle Teilbereiche des Wirtschaftens abbilden: Produktidee – Produktentwicklung – Herstellung – Vertrieb und Werbung – wirtschaftliche Planung und Bilanzen. Tatsächlich haben wir neben der eigentlichen technischen und handwerklichen Arbeit eine Menge weiterer Dinge gelernt. Unser Projekt hat es zudem in eine Erfolgsdokumentation der Nachhaltigkeitsarbeit an der Sophie-Scholl-Schule geschafft, dort sind wir auf Seite 10 zu finden.

Seit Anfang dieses Schuljahres haben wir nun unsere eigene Schülerfirma „MadeByStudents“ ins Leben gerufen. Wir entwickeln zurzeit unsere eigene Website, um dann die Sensoren dort zu verkaufen. Wir treffen uns regelmäßig in der Schule, und arbeiten an unserem Projekt weiter.

Foto: Sophie-Scholl-Schule